Montag, 30. November 2015

Affen, Tapir, Nasenbär

Der Ausflug in den Corcovado Parque National war schon toll. Endlich viele Tiere nah zu sehen! Es ging sehr früh morgens (6 Uhr) los, zuerst mit dem Motorboot eine gute Stunde an der Küste entlang jenseits der Brandung, mit ausgeprägter Dünung. Anlanden und Aussteigen im Wasser, knietief. Dort versammelten sich Tourgruppen mit ihren Guides am Anfang eines längeren Weges durch den Urwald bis zu einer Ranger Station. Der Weg war teilweise morastig, aber wir hatten Gummistiefel ausgeliehen. Die Gruppe unserer Lodge bestand aus drei Paaren (Frankreich, Spanien) und mir. Erläuterungen des Guides in Englisch und Spanisch. Alles bestens, der junge Guide war sehr kundig und aufgeschlossen. Ihr merkt schon: Totale Einsamkeit sieht anders aus. Auch Corcovado ist touristisch voll im Griff.

Dazu muss man aber erklären: Der Park selber ist riesig groß und weitgehend unerschlossen. Hier kann man auf eigene Faust und Zelt in die Wildnis vordringen. Tagestouren gehen auf einem größeren Rundweg (insgesamt 2 Stunden, aber mit Stehenbleiben, Erklärungen, Fotografieren viel länger) zur Ranger Station und weiter zurück zum Ausgangspunkt. Die Infrastruktur in den hiesigen Nationalparks ist grottenschlecht. Es wird eigentlich nichts an Infos geboten, nicht mal an der Ranger Station, gerade mal dreckige Klos (sonst ist es in Co Ri sauber). Alles, was man hat, ist hoffentlich ein guter Guide. Unserer war sehr gut. Auch Beschilderung ist schlecht. Macht aber nichts, denn es gibt sowieso nur einen Weg.



Nun zum Positiven: Die Tierwelt! Auf den Fotos sind zu sehen (in dieser Reihenfolge): Ameisenbär (in der Krone einer Palme, siehe oben), Schmetterling blau, Kapuziner Affen, ein kleinerer Kletteraffe, Große Kletteraffen, Brüllaffen, Nasenbären, Tapir, schlafend im Schilf. Das ist doch mal was! Ihr müsst auf den Fotos schon genau hin schauen und sie vergrößern, um die Tiere besser zu sehen. Ich habe noch mehr Fotos, vor allem mit Vögeln, aber ohne Aufbereitung und Vergrößerung kann man da viel zu wenig erkennen in all dem Grün, das kommt später. Ebenso das Krokodil, das vor uns im Wasser eines Flusses schwamm. Dann natürlich jede Menge Insekten, Blattschneider-Ameisen, große Libellen, Spinnen, kleinere Wildtiere usw. Zu allem hatte der sehr gut informierte Guide (studierter Geograph und Ökologe) gute Informationen, auch zu Bäumen und Pflanzen. Das war also alles sehr interessant zu sehen und zu hören. Corcovado ist zu Recht ein Highlight in Costa Rica. Man könnte da aber noch vieles besser machen - entwicklungsbedürftig halt wie fast alles in Costa Rica.

Wir waren fast 5 Stunden unterwegs, es war sehr feucht und heiß, im Urwald war es noch vergleichsweise "kühl". Zurück am Strand, wo wir auf das Boot zur Rückfahrt warteten, war es in der Sonne unerträglich, der Sand glühend heiß. So genießt man dann die 30° Kühle im Wald! Die franz. Ehepaare und das junge spanische Pärchen sind sehr nett, ruhig und zurück haltend. War also alles in allem eine sehr schöne, entspannte und doch auch anstrengende Tour. - Morgen geht es zur Abwechslung ins Wasser zum Schnorcheln über der bunten Unterwasserwelt einer nahen Insel.

Ja, und hier nun die Fotos:
https://goo.gl/photos/Zz4tqSGmzUP1HcnX9

1 Kommentar:

  1. Du hast schon recht, aber mit Infrastruktur meine ich, dass es keinerlei Infos gibt, keine Hinweistafeln, was an diesem Park zu sehen ist, Pläne usw, wie man das sonst von anderen Nationalparks anderswo (nicht Costa Rica) kennt. Immerhin kommen täglich 90 Personen zu der Ranger-Station gewandert, das ist limitiert, aber dennoch könnte es für diese vielen Menschen wenigsten halbwegs ordentlich Klos geben. Die Ranger haben solche natürlich. Alle anderen müssen - na lassen wir das. Es sind die üblichen Mängel der Nationalpark-Verwaltung in Costa Rica, die einfach nervt. Andere, auch nicht reichere Länder können das sehr viel besser. Natur pur war es dann schon, klar, das ist das Positive.

    AntwortenLöschen