Montag, 30. November 2015

Affen, Tapir, Nasenbär

Der Ausflug in den Corcovado Parque National war schon toll. Endlich viele Tiere nah zu sehen! Es ging sehr früh morgens (6 Uhr) los, zuerst mit dem Motorboot eine gute Stunde an der Küste entlang jenseits der Brandung, mit ausgeprägter Dünung. Anlanden und Aussteigen im Wasser, knietief. Dort versammelten sich Tourgruppen mit ihren Guides am Anfang eines längeren Weges durch den Urwald bis zu einer Ranger Station. Der Weg war teilweise morastig, aber wir hatten Gummistiefel ausgeliehen. Die Gruppe unserer Lodge bestand aus drei Paaren (Frankreich, Spanien) und mir. Erläuterungen des Guides in Englisch und Spanisch. Alles bestens, der junge Guide war sehr kundig und aufgeschlossen. Ihr merkt schon: Totale Einsamkeit sieht anders aus. Auch Corcovado ist touristisch voll im Griff.

Dazu muss man aber erklären: Der Park selber ist riesig groß und weitgehend unerschlossen. Hier kann man auf eigene Faust und Zelt in die Wildnis vordringen. Tagestouren gehen auf einem größeren Rundweg (insgesamt 2 Stunden, aber mit Stehenbleiben, Erklärungen, Fotografieren viel länger) zur Ranger Station und weiter zurück zum Ausgangspunkt. Die Infrastruktur in den hiesigen Nationalparks ist grottenschlecht. Es wird eigentlich nichts an Infos geboten, nicht mal an der Ranger Station, gerade mal dreckige Klos (sonst ist es in Co Ri sauber). Alles, was man hat, ist hoffentlich ein guter Guide. Unserer war sehr gut. Auch Beschilderung ist schlecht. Macht aber nichts, denn es gibt sowieso nur einen Weg.



Nun zum Positiven: Die Tierwelt! Auf den Fotos sind zu sehen (in dieser Reihenfolge): Ameisenbär (in der Krone einer Palme, siehe oben), Schmetterling blau, Kapuziner Affen, ein kleinerer Kletteraffe, Große Kletteraffen, Brüllaffen, Nasenbären, Tapir, schlafend im Schilf. Das ist doch mal was! Ihr müsst auf den Fotos schon genau hin schauen und sie vergrößern, um die Tiere besser zu sehen. Ich habe noch mehr Fotos, vor allem mit Vögeln, aber ohne Aufbereitung und Vergrößerung kann man da viel zu wenig erkennen in all dem Grün, das kommt später. Ebenso das Krokodil, das vor uns im Wasser eines Flusses schwamm. Dann natürlich jede Menge Insekten, Blattschneider-Ameisen, große Libellen, Spinnen, kleinere Wildtiere usw. Zu allem hatte der sehr gut informierte Guide (studierter Geograph und Ökologe) gute Informationen, auch zu Bäumen und Pflanzen. Das war also alles sehr interessant zu sehen und zu hören. Corcovado ist zu Recht ein Highlight in Costa Rica. Man könnte da aber noch vieles besser machen - entwicklungsbedürftig halt wie fast alles in Costa Rica.

Wir waren fast 5 Stunden unterwegs, es war sehr feucht und heiß, im Urwald war es noch vergleichsweise "kühl". Zurück am Strand, wo wir auf das Boot zur Rückfahrt warteten, war es in der Sonne unerträglich, der Sand glühend heiß. So genießt man dann die 30° Kühle im Wald! Die franz. Ehepaare und das junge spanische Pärchen sind sehr nett, ruhig und zurück haltend. War also alles in allem eine sehr schöne, entspannte und doch auch anstrengende Tour. - Morgen geht es zur Abwechslung ins Wasser zum Schnorcheln über der bunten Unterwasserwelt einer nahen Insel.

Ja, und hier nun die Fotos:
https://goo.gl/photos/Zz4tqSGmzUP1HcnX9

Sonntag, 29. November 2015

Von den Bergen zur Piratenbucht

Diese Nacht in den hohen Bergen war lausekalt. Ich hab in der Savegre Lodge echt gefroren, trotz vieler Decken. Es gab einen Kamin, aber nichts zum Anmachen. Egal, habs überstanden. Gleich nach dem Frühstück wollte ich um 7 Uhr losfahren. Timing bei mir war auch prima, aber als ich im Auto saß, gab es wildes Winken von Umstehenden: Ich hatte vorne rechts einen Platten. Super. Ich hatte mir sehr genau das Werkzeug zeigen lassen bei der Auto-Übernahme, eingedenk meiner Erfahrungen aus Australien. Da es aber noch in der Lodge war und ich auf einen befestigten Platz fahren konnte, ging es Dank der Hilfe eines jungen Mannes vom Personal doch sehr schnell. In 20 Minuten war das Rad gewechselt, und ich konnte los fahren.

Ich musst mich nur ran halten, denn am Bootsableger sollte ich um 11 Uhr sein. Ich hatte aber dort anrufen lassen, dass es etwas später werden könnte wegen der Reifenpanne. Hat alles geklappt. Die Straße durch die Berge, über einen weiteren Pass, war wunderschön, aber so dicht von Grün bestanden, dass es nur selten gute Ausblicke gab, die ich im Fahren hätte fotografieren können. Ein paar Fotos sind es aber doch geworden. Hier im Süden ist es auf den Straßen deutlich ruhiger, vielleicht auch, weil Sonntag ist. Dann ging es noch 60 km am Pazifik entlang, und was soll ich sagen: Dort gab es eine richtig gute, sehr breite neue Straße, kaum befahren! Dass ich so etwas in Costa Rica auch noch erleben durfte...

In Sierpe, an der Anlegestelle, das Auto in der zugehörigen Garage abgestellt und zugleich mein kaputtes Rad zur Reparatur gegeben. Es sollte dann am Mittwoch wieder fertig sein, wenn ich das Auto dort abholen werde.



Jetzt bin ich nach knapp einer Stunde Bootsfahrt in der touristisch gut besuchten Drake Bay: Viele Lodges, auch für Backpacker. Meine Lodge liegt etwas am Ende, an der Mündung eines kleinen Flusses, also direkt am Pazifik in einer Piraten-Bucht. Pirate Bay heißt sie darum auch. Es ist sehr natürlich und wunderbar hier, direkt überm Strand. Und warm natürlich, man schwitzt unentwegt - besser als frieren. Ein bisschen Paddeln war ich auch wieder. Morgen und übermorgen gibt es dann größere Touren in den Corcovado Nationalpark. Bin sehr gespannt, was es an Tieren zu sehen gibt. Bisher hat mich da Costa Rica etwas enttäuscht. Klar, bunte kleine Vögel, also Kolibris, die gibt's hier massenhaft. Das Savegre-Tal war offenbar ein Vogelparadies, dass ich kaum richtig wahrnehmen konnte. Am meisten gab es noch in Boca Tapada zu sehen mit Leguanen, Krokodil, Affen. Also, Costa Rica kann hier noch was zulegen :-)

Bilder gibts dann hier:
https://goo.gl/photos/2wgBRLfqLWbxNd8g9

Samstag, 28. November 2015

Über den Wolken

Ein Tag voller Überraschungen und Abenteuer - es ging gleich früh morgens los! Ein wunderschöner Sonnenaufgang machte mich schnell wach und die Kamera bereit. Nach dem Frühstück bin ich dann zum Parque National de Irazu, also zum Vulkan Irazu aufgebrochen. Der Gipfel schien klar zu sein! Ich bin bald nach 7 Uhr los gefahren, brauchte aber doch gut eine Stunde mit dem Auto eine sehr kurvenreiche Straße zum Gipfel bzw. Kraterrand. Zum Teil ging es durch leichten Morgennebel, aber oben in über 3000 m Höhe schien die Sonne - und unter mir im weiten Tal ein Wolkenmeer, das sah fantastisch aus. Der Krater ist längere Zeit inaktiv und nicht besonders imposant, weil nichts raucht und qualmt. Aber es ist natürlich ein richtiger Vulkan, der jederzeit wieder ausbrechen kann: Die Autos müssen zur Sicherheit rückwärts einparken, um im Fall einer Evakuierung schnell weg zu können. So schön früh am Morgen waren auch noch kaum Leute dort, es war himmlisch - ruhig und dem Himmel nah! Einige Fotos werden den tollen Ausblick über den Wolken zeigen. Weiter unten - nässende Wolkenbänke :-)



Dann ging es durch das dicht besiedelte Tal nach Cartago, nicht weit von San Jose. In Cartago war ein sehr schöner Markt, den ich mir gerne angesehen hätte, aber es war so voll, dass ich keinen Parkplatz fand, und weiter abseits wollte ich mein voll gepacktes Auto nicht stehen lassen. Fotografieren ging bei dem Verkehr auch nicht, also gibts nichts als meine kleine Schilderung, wie bunt und voller Menschen der Markt war mit überquellenden Obst- und Gemüseständen, Imbissbuden, Musik und allem möglichen Tralala. Weiter ging es mitten durch die City von Cartago mit Verkehr, wie ich es aus San Jose kannte: Stop & go. Irgendwann war ich durch, und dann ging es aufwärts in die südwestlichen hohen Berge meinem heutigen Ziel entgegen, der Regenwald- Lodge im tiefen Bergtal des Flusses bzw. Bergbaches Savegre. Immer wieder gab es bei der ca. 60 km langen Fahrt von Cartago aus Pässe und Höhenrücken mit wundervollen Ausblicken. Einige Fotos habe ich gemacht, musste aber doch noch ständig schalten (sau doof, dass das Auto keine Automatik hat) und lenken und auf den Verkehr aufpassen. Es war in dieser Region zwar längst nicht so voll wie anderswo, aber dafür bretterten die Trucks mit Höchstgeschwindigkeit über die Straße, die habe ich lieber vorbei gelassen. Einen Bus hatte ein Truck in den Graben gedrückt, schien sonst aber nichts Schlimmes passiert zu sein. An einer regionalen Kaffee Verkaufsstelle habe ich Pause gemacht und schönen Apple Pie mit Vanilleeis gegessen. So was gibt's hier auch, selbst da, wo man es kaum vermutet.

Dann kam die Abzweigung zur Lodge, 9 km weit im Savegre-Tal. Es ging auf einer wirklich abenteuerlich steilen und schmalen Schotterstraße HINUNTER, mindestens 400 m tief in ein dicht mit Regenwald bedecktes tiefes Bergtal. Atemberaubende Fahrt, atemberaubende Ausblicke! Wahnsinn! Unten in dem wild romantischen Tal gibt es mehrere Lodges und Touristenanlagen. Es sieht einsam aus, ist es aber nicht: Voll im Griff des Tourismus. Die Savegre Lodge - Natur & Spa - ist hochwertig und mit so vielen Bungalows bestückt, dass sie ein kleines Dorf bildet. Viel sind hier Gruppen aus Deutschland, auch aus den USA, wie ich hörte.

Aber mit dem Abenteuer war es noch nicht zu Ende. Ich war zeitig da und konnte noch eine zweistündige Wanderung zu den nahen Wasserfällen unternehmen - das war vielleicht ein wilder Pfad! Das erste Stück zu kleineren Wasserfällen ging ja noch, aber das weitere Stück war schon ein schwieriger, schmieriger Wander- und Kletterpfad. Konnte mich nicht abhalten. Der Wasserfall am Ende war gigantsich, aber schlecht zu fotografieren, weil man dazu auf einen sehr glitschigen, nicht gesicherten Felsen steigen musste, das habe ich dann doch besser gelassen. Also gibts die Fotos nur so, wie ich den Wasserfall wirklich gesehen habe: durch die Bäume durch. War aber trotz allem toll! Allerdings hätte ein deutscher / österreichischer / italienischer Parkinspektor diesen trail SOFORT gesperrt, von Schweizern ganz zu schweigen...

Jetzt bin ich ziemlich k.o. von all den Unternehmungen und Erlebnissen. Gehe gerne früh ins Bett, denn morgen geht's wieder früh raus, die wilde Bergstraße wieder hinauf und zurück auf die Hauptstraße, und dann weiter gen Südwesten an den Pazifik, wo ein weiterer Höhepunkt kommt: Der Corcovado Nationalpark mit der Lodge an der Drake Bay, die nur per Boot erreicht werden kann. Ich muss dazu um 11 Uhr am Ableger sein, wo ich das Auto dann für drei Nächte stehen lasse. Ob dort auf der Halbinsel auch WiFi sein wird, weiß ich nicht. Kann sein, dass es dann drei Tage Funkstille von mir gibt, also kein Internet.

Die Fotos von heute gibt es hier:
https://goo.gl/photos/fADdPtfiZmeeLPpr5

Freitag, 27. November 2015

Im Kaffeeland

Na klar, Costa Rica ist doch nicht nur Bananen-, sondern auch Kaffeeland! Heute bin ich zu Besuch in einer Bergregion, von der Kaffeeanbau in Costa Rica seinen Ursprung nahm. Dazu wird noch viel Zuckerrohr (Cane) angebaut. Passt doch gut zusammen, denn genau so wird Kaffee hier getrunken: Schwarz, stark, mit Zucker. Um Creme bzw. Milch(pulver) muss man immer erst bitten. Ich habe mich jetzt umgestellt und trinke den Kaffee so, wie man es hier eben tut. Schwarz. Schmeckt.



Zum Essen: Man kann sehr gut essen in Costa Rica - ich jedenfalls habe bisher immer (mit einer Ausnahme) ausgezeichnet gegessen. Das fängt beim typischen Gallo Pinto an (googeln!) und geht dann über die ganze Bandbreite mittelamerikanischer (scharfer) und internationaler Küche. Auch wenn ich nur zwei Mahlzeiten am Tag habe, morgens und abends, muss ich mich doch bremsen, es schmeckt zu gut. Das fängt beim Frühstück an, bei dem der Teller mit frischem Ost dazu gehört: Ananas, Melonen, Papayas, Bananen usw. Die Restaurants sehen eher rustikal aus, aber die Küche machts. Freundlich bedient wird man sowieso. Wo es warm genug ist, gibt es auch keine Fenster (Karibik), man sitzt überdacht (Regen!) "draußen". Die Preise sind ok, nicht besonders hoch, aber auch nicht billig. Das liegt am teuren Dollar, aus EURO-Sicht: faktisch 1:1. Der Colon bestimmt sich in Relation zum Dollar. Man kann immer auch mit Dollar bezahlen, bekommt das Wechselgeld aber in Colonnes. Völlig ok. Ich zahle meist gleich in Colonnes, oder im Restaurant natürlich mit Visa-Karte.

Das Wetter war heute wirklich schön, und so wurde es mein erster Tag (nach einer Woche Costa Rica), an dem ich die Autofahrt genießen und dabei auch Fotos schießen konnte. Natürlich ging es auf der Hauptstraße wie immer langsam voran, aber man gewöhnt sich dran und rechnet hier ohnehin nicht in KM, sondern Stunden. Die Fotos sind alle unbearbeitet hoch geladen ins Album, wie ich sie meist einhändig beim Fahren geschossen habe, darum oft schief , ausrichten kommt zu Hause. Die Fotos durch die Frontscheibe sind verfärbt, wird auch erst zu Hause behoben. Viele Fotos sind aber einfach durchs offene Seitenfenster aufgenommen und dabei meist ganz passabel geworden.

Kürze Erläuterung zu den Fotos in der Reihenfolge der Aufnahme, Link siehe unten:

Es beginnt noch mal  in Puerto Viejo Karibik, vormittags. So sehen die Straßen und Touristenorte dort aus, allerdings noch fast ohne Menschen. Das Leben beginnt erst nachmittags. So einfach es ist: Es ist das pralle Leben und besonders abends wunderschön und stimmungsvoll. - Die Straße nach Limon verläuft direkt am Meer entlang, auf einigen Fotos sieht man es zwischen den Bäumen durch schimmern.

Dann kommt Limon, der größte Hafen mit den vielen Containern. Die Stellplätze dafür reihen sich an der Ausfallstraße auf irgendeinem Areal (auf Mietbasis, denke ich), dann kommen die Trucks und holen die Container weg. Alles geht dann über die Straße, die "Hauptstraße", aber sie unterscheidet sich in nichts von irgendwelchen "Nebenstraßen", sofern sie nur asphaltiert sind. Die Hauptstraßen sind brechend voll eben von den vielen Container-Trucks; die Rückseite eines solchen Trucks habe ich aufgenommen, weil ich hinter dem stundenlang her gefahren bin. Sie werden durchs ganze Land transportiert, holen Banananen, Kaffee, Zucker ab und bringen Sie zum Hafen, und bringen natürlich von Limon Waren nach Costa Rica, vor allem in die dicht besiedelte Region um San Jose. Alles, alles geht über diese einfachen Straßen, zweispurig, ohne Randstreifen, oft mit Schlaglöchern. Auf einem Abschnitt wurde neu geteert, d.h. "Operation am offenen Herzen", denn eine Fahrtrichtung wird jeweils eine halbe Stunde gesperrt. Da steht man dann in der Hitze, zur Freude der Straßenhändler", die dann an den Autos im Stau entlang laufen und alles mögliche, vor allem Erfrischungen anbieten.

Dann ging es in die Berge und wurde etwas ruhiger. Landschaftlich wurde es sehr schön, leider waren auch heute die in der Nähe befindlichen Vulkane in Wolken gehüllt, ist hier oft so. Viele Fotos aus den Bergen entlang der Straße und ihren Dörfern sollen einen Eindruck vermitteln vom normalen Costa Rica.

Ich bin dann in einer sehr schön oben am Berg gelegenen Lodge angekommen für eine Nacht. Die letzten Fotos sind von der und um die Lodge herum gemachrt, mit dem Ausblick, den ich so auch von meinem Zimmer habe, jetzt gerade, wo ich schreibe. Die Landschaft erinnert mich stark an die Alpensüdseite, Trentino zum Beispiel. Überall gibts Kaffee- und Zuckerplantagen - und hier oben auch Milchvieh zur Käseherstellung. Es wird gerade dunkel, mal eine letzte Aufnahme mit den Lichtern im Tal versuchen.

Nachher beim Essen werde ich mir tatsächlich eine Jacke anziehen müssen!

Und hier der Link zum Webalbum "Von der Karibik nach Turrialba":

https://goo.gl/photos/HiwUguLq6uaC4ehB7

Donnerstag, 26. November 2015

Karibik vom Feinsten

Heute habe ich wirklich was erlebt. Wetter gut, ab ins Manzanillo Nature Reservat. Eine atemberaubende Küste bot sich dar. Mehr davon! Der Parkplatzwächter (oder so ähnlich, gab Infos und hielt die Hand auf) hatte mich auf einen 2 stündigen Track zum Mona Point hingewiesen. Ich also munter und gut ausgerüstet los.



Der Weg erwies sich als schlammig und rutschig, führte aber bergauf - bergab wunderschön durch den Urwald (mit all den Gerüchen, Tönen, Anblicken) über die Halbinsel hinüber zu der besonders schönen Mona Bucht. Der Weg wurde aber immer schlimmer, ich sah nur zu, dass mir der Schlamm und das Wasser nicht in die Schuhe lief. Mit nassen Füßen geht es sich schlecht. Endlich, nach knapp 2 Stunden, sagte mit mein GPS, dass ich nur noch etwa 200 m vom Ziel entfernt sei. Mein Auge sagte mir aber auch, dass ich durch den gerade dort vor mir liegenden Sumpf voller Wasser nicht durch kommen würde. Ein Läufer (es fand eine Art Dschungel Marathon statt) sackte bis weit über die Wade ein. Überlegt, probiert, überlegt - und umgekehrt. Kurz vor dem Ziel - ich habe es nicht erreicht.

Auf dem Rückweg auf demselben Schlammweg rutschte ich zwar einige Male aus, konnte mich aber immer wieder fangen, nur einmal rutschte die Kamera ein Stück (body) in den Morast... Nun, die Nikon hält was aus, Dichtigkeit meine ich, es funktionierte noch alles, nur sah sie wirklich katastrophal verdreckt aus. Egal, besser als Fuß verstaucht. Nach 4 Stunden war ich endlich wieder gut zurück, völlig verdreckt und verschwitzt (28 °, 95 % Luftfeuchte) und fix und fertig - und gar nicht einmal so enttäuscht, sondern sogar überglücklich: Das war wenigstens mal ein richtiges Abenteuer!

Die Reinigung der Schuhe unter fließendem Wasser (dicke Schlammkruste) und meiner selbst unter der Dusche dauerten einige Zeit, die Reinigung der Kamera dauerte dann nochmal über eine Stunde. Sieht wieder aus wie neu (na ja, nicht ganz), und ich konnte feststellen, dass mein Zutrauen in Nikon berechtigt war: Nirgendwo war Wasser oder Schlamm durch die Verschlüsse und Abdeckungen gedrungen. So muss das sein.

Ich füge noch ein Fotoalbum von heute an, hier ist es:  https://goo.gl/photos/wLivDj3H7qJwEsKJ6


Nachtrag: Es gibt hier in der Gegend sehr viele Bananen Plantagen. Ich wohne am Chiquita Strand - echt. Jetzt weiß ich, wo die Chiquita Banane herkommt und woher sie ihren Namen hat.

Morgen geht es wieder weiter, zum Teil dieselbe überfüllte Straße von Vorgestern zurück, ehe ich dann in die Berge zum Vulkan Irazu bei Turrialba abbiege. Ob ich den wohl zu sehen bekomme?

Mittwoch, 25. November 2015

Im Verkehrsinfarkt zur Karibik

Costa Rica erleidet gerade den Verkehrsinfarkt. So sagten es mir Ticos (Costaricaner). Was ich erlebe, ist also nichts Besonderes, sondern hier normal.

Heute bin ich 140 km gefahren und habe dafür 5,5 Stunden gebraucht. Auf den Hauptverkehrswegen herrscht mehr oder weniger Dauerstau, Baustellen, Trucks usw. Sehr anstrengend zu fahren. Die Zeitangaben im Reiseführer und auch im Handzettel meines Reisebüros stimmen überhaupt nicht. Wo 3 - 4 Stunden steht, muss man gut und gerne 5 - 6 Stunden rechnen. Nur in den abgelegenen Regionen wie oben in Boca Tapada war es ruhig. Die Straße endet ja auch am Grenzfluss. Das ist dann eine wilde Schotterstraße durch wunderschöne grüne Landschaft, siehe die Fotos.  Der Rest, den ich bisher erlebt habe, ist zu fahren einfach schrecklich. Es ist jetzt noch Nebensaison, was soll das erst später werden? Da es keine Alternativen gibt (keine Bahn, kaum Inlandsflüge, dazu ist das Land einfach zu klein; Busse stecken genauso fest im zähen Verkehr) , muss man den Verkehrsinfarkt in Kauf nehmen - oder eben Costa Rica meiden. Die Reiseveranstalter sollten aber darauf hinweisen. Eine Erfahrung von vor 1 - 2 Jahren nützt hier wenig.

Das erklärt zum Teil, warum ich wenig zum Fotografieren komme, halt fast nur am jeweiligen Zielort. Beim Autofahren ist Fotografieren nahezu unmöglich (einige Male habe ich es trotzdem gewagt), Anhalten geht auch nicht. Es gibt auch kaum Gelegenheiten zum Pause machen, nur Jugo-Buden (Jugo = Fruchtsaft), davon wimmelt es. Also wenn man unterwegs im Stau Pinkeln muss, wird das schnell zum Problem. Bin mal neugierig, ob ich noch durch Regionen komme, wo man besser voran kommt. Mein Gefühl sagt mir allerdings...

Zum Fotografieren muss dann auch das Wetter passen. Heute hat es seit vormittags unentwegt gegossen, mehr oder weniger stark. Auch hier an der schönen Karibiküste ist es heute total verregnet, aber eben zum Glück warm. Da kann man die Nässe ganz gut weg stecken, denn trocken wird man in diesem feuchten Klima eh kaum, auch wenn es nicht regnet. Die diesjährige Regenzeit, so sagt man mir, sei aber besonders ausgeprägt und anhaltend.

Mit dem Internet ist man überall gut dran. Bisher hatte jedes Hotel gutes WiFi (Ausnahme Boca Tapada am Ende der Welt). Ich habe zwar hiesige SIM-Karten fürs Mobiltelefon gekauft, aber noch gar nicht ausprobiert. Mit WiFi und der Offline-Karte für die Navigation (Here-Maps) kommt ich prima aus. Habe heute das doofe Navigation des Autovermietung zurück gegeben. Das zeigte nur Hauptstraßen an, völlig unbrauchbar. Also auch hier an der Karibikküste geht es online ganz fix, immer kostenlos. Die Beschäftigung mit Internet, Fotos, Handy und Tablet nimmt mir manchmal zu viel Zeit weg. Es muss ja alles immer aufgeladen werden. Irre.

Puerto Viejo Talamanca heißt das Örtchen hier, das offenbar unter Touristen, Backpackern, Weltenbummlern total angesagt ist. Hier tobt das "alternative" Leben, sofern man das bei der karibischen Lässigkeit (und dem Regen) überhaupt sagen kann. Gefällt mir gut soweit. Das Hotel warnt einen wieder über alle Maßen vor Diebstahl und Überfällen. Nähme ich das alles ernst, könnte ich gleich im Zimmer bleiben. Klar, wo reichlich buntes Leben herrscht, gibts auch die Schattenseiten. Aufpassen muss man schon. Aber wo gilt das im Rummel nicht?



Das Hotel (Resort mit Bungalows) liegt sehr schön dicht am Strand, aber etwa 2 km vom Ort entfernt, zum Laufen zumal im Dunkeln nicht empfehlenswert. Man kann aber Taxis rufen. Werde ich wohl gleich mal ausprobieren. Einmal hin und zurück gelatscht heute Nachmittag hat mir restlos gereicht. Auch hier gilt das über die Straße Gesagte: Es gibt entlang der Küste und der Strände die eine Straße für alle, da spielt sich alles ab. Also wilder Verkehr von Autos, Radfahrern, Fußgängern, Kindern und streunenden Hunden, Hotels, Geschäfte, Buden, Bars usw. Die Hunde sind aber meist sehr klein, Hunde-Ticos eben! Also auf zu neuen Erfahrungen. Hier bin ich zwei Nächte. Ich habe also morgen noch Chancen auf Sonne.

Sehenswerte Fotos von heute gibt es noch kaum. Ein Album mit ersten Regenfotos mit dem Smartphone habe ich aber bereits eingerichtet:
https://goo.gl/photos/wLivDj3H7qJwEsKJ6

Morgen ruhig wieder rein schauen, da kommen noch mehr Fotos rein, hoffe ich doch :-)

Dienstag, 24. November 2015

An den zwei Flüssen

Horquetas - Zusammenfluss, so heißt der Ort hier in der Region Sarapiqui, wo ich heute in einem Resort übernachte. Sie ist berühmt für Rafting und Weißwasserfahrten und andere Wald-und-Wasser-Abenteuer. Canopy ist hier sehr beliebt. Wer das Wort nicht kennt, kann es ja mal googlen. Ich habe es aber nachmittags ruhig und dennoch ein bisschen sportlich abgehen lassen und bin knapp 3 Stunden horseback riding gewesen, also reiten, aber schön langsam im Schritt, mit einem Guide, zu den nahen Wasserfällen. Die waren zwar nicht besonders spektakulär, aber der gemächliche Ritt durch den Wald nur zu zweit war einfach sehr entspannend und schön. It's fun - auch dies sollte ich öfter machen! Der Guide hat sehr nett und informativ vom Urwald und seinen Problemen (Holzwirtschaft, wie überall) erzählt in perfektem Englisch. Wir haben uns gut unterhalten.

Die Fahrt hierher war etwas stressig. Erst war es ja wieder die 30 km lange Schotterstraße von Boca Tapada zurück auf die Hauptstraße, und dann ca. 90 km auf der viel befahrenen Landstraße Richtung Südwesten. Man durchfährt dabei ein Gebiet voller Landwirtschaft, von vielfältigem Gemüseanbau bis zu Ananas und Bananen. Die asphaltierten Landstraßen sind kurvenreich und nicht besonders breit. Sie sind aber die Lebensader des Landes: Sehr viel LKW-Verkehr, und außerdem reiht sich entlang der Straße Ortschaft an Ortschaft, - oder auch nur einzelne Anwesen und Betriebe, aber fast lückenlos. Wer an der Straße lebt und arbeitet, hat Stromversorgung, Bus und andere Infrastruktur. So findet man zwischen kleinen Gehöften und einfachen Bungalows (Costa Rica ist nach wie vor recht arm) plötzlich ein Möbelgeschäft oder ein Supermarkt für Kleidung. Dann natürlich alle Arten von Kleingewerbe, Reparaturwerkstätten usw. An den Straßen entlang  hat sich so ein einziges endloses Straßen-Dorf entwickelt. Nur die größeren Ortschaften haben dann Querstraßen usw. Dass das Leben an der Straße Erfolg verspricht, kann ich gut verstehen, wenn das Land dahinter Weide, Acker, Plantage oder - Urwald ist. Entsprechend langsam kommt aber der Verkehr voran. Ich habe für die insgesamt 120 km über 4 Stunden gebraucht. Das ist hier wohl normal. Ok, ich hab mich auch mal verfahren...

Also das Auto-Navi der Leihfirma ist so eingerichtet, dass kleine Straßen gar nicht enthalten sind. Da ich aber zu meinen Zielen oft kleine Schotterstraßen fahren muss, nutzt mir das Gerät recht wenig - bisher. Also hab ich heute mein eigenes Smartphone mit vorinstallierten Here Maps genommen. Das zeigt auch alles prima an, unterscheidet aber leider nicht nach Asphalt und Schotter und schickt mich bisweilen den zwar kürzesten, aber holperigsten Weg. Also habe ich auch da wieder die Fallback-Lösung gewählt: ganz analog nach gedruckter Karte und Hinweisschildern fahren. Das klappt eigentlich ganz gut. Die Beschilderung ist recht gut, wenn man weiß, wie die das hier machen, und wo man sich nicht sicher ist, muss man halt mal draußen fragen.



Holprige Weg: "good road, but very bumpy", wie man hier gerne sagt. "Gut", das heißt einfach: solide bei jeder Witterung zu befahren. Das ist hierzulande schon was wert (Brücken!), "bumpy" bedeutet, es rumpelt stark, dicke runde Steine liegen in der Straße, Tempo oft nicht mehr als 20 km/h, erlaubt sind sowieso höchsten 40 km/h auf Schotter. Wer sein Auto schont und Pannen vermeiden will, fährt langsamer. Auf den restlichen Straßen 40 oder 60 km/h. So gesehen sind die gut 4 Stunden Fahrzeit vorhin eigentlich ganz in Ordnung. Easy going - nur keine Eile. Das ist "Centro america" und das tut durchaus auch mal gut. Ich muss eben nur anders planen und einfach mehr Zeit geben :-)

Das mag beim ersten Lesen etwas negativ klingen, ist es aber nicht. Es gefällt mir sehr gut hier, allmählich gewöhne ich mich an das neue Zeitgefühl. Beim Ausritt haben wir uns (der Guide und ich, wir waren ja nur zu zweit) darüber ausführlich unterhalten: Philosophie auf dem Pferderücken. Ach ja, und die Uhrzeit. Der helle Tag beginnt um halb sechs, die Nacht ebenfalls um halb sechs. Also früh aufstehen, Frühstück gibts überall um /ab sieben, - und früh schlafen gehen: halb sieben essen, einen Schlaftrunk und ab in die Heia. Geht prima.

Ach ja: ES GIBT FOTOS !

Zunächst mal die vom Arenal:
https://goo.gl/photos/pXsEVztcfzuapYpX7

Da, wo die Wolken am dicksten sind, ist meist der Vulkan Arenal versteckt. Der See ist der Lago Arenal, ein wenig reizvoller Stausee. Die freundlichsten Fotos stammen vom Frühstücken in meiner Lodge. Auf einem der Fotos ist auch die Cabin am Rande zu sehen. Zur Erinnerung: Es hatte aus Kübeln gegossen am Arenal!

Und morgen geht es an die Karibikküste zum Entspannen: Sommer - Sonne - Meer!

Und hier weitere Fotos aus Boca Tapada und Sarapiqui :
https://goo.gl/photos/8J6WLvsZhsCBybqX7

https://goo.gl/photos/EZPNBw6tWNQkHSfR8

Montag, 23. November 2015

Ein Garten im Urwald

Ist das hier schön! Boca Tapada und die Lodge Pedacito de Cielo ist schon einen Umweg wert. Heute Vormittag hat es noch etwas geschauert, das machte aber nichts, denn ich war in einem Regenwald Park unterwegs, zum Teil wie ein botanischer Garten mit vielfältigen typischen Pflanzen, zum viel größeren Teil als Urwald, den man auf einer Art Lehrpfad auf einem Rundweg mehrere Kilometer durchwandern konnte. Sehr matschig, darum Gummistiefel, aber einfach wunderschön ruhig und irgendwie urtümlich. Ich war allein unterwegs, hat mir sehr gut gefallen (Tipp von einem anderen Gast beim Frühstück). Jede Menge grüner Fotos...

Dann wurde es immer sonniger, wärmer und trockener, das lud ein zum Relaxen im Schaukelsessel auf der Terrasse bis zum Lunch. Danach hatte ich mir etwas Action vorgenommen: Eine Kayak-Tour auf dem Rio San Carlos hier vorm Haus. Mit dem Auto und den Booten im Hänger ging es 10 km Fluss aufwärts. Ich war letztlich der einzige Kayak-Fahrer, es gab noch zwei Mädels aus Graz, die aber im Schlauchboot mit Bootsführer fuhren. Immerhin, wir waren also zu dritt auf dem Wasser plus 1 Guide im Schlauchboot. Kayak fahren hat irre Spaß gemacht. Der Fluss sah nach all dem Regen zwar reißend aus, war aber problemlos zu befahren. Ich fühlte mich gleich pudelwohl im Kayak auf dem Wasser und habe beschlossen, künftig mehr Kayak zu fahren. It's fun!
Mit den beiden jungen Frauen habe ich danach noch ein Bier getrunken und nett unterhalten. Also rundum ein sehr gelungener Ausflug und ein toller Tag. Und das Dinner kommt ja noch.

Morgen geht es dann weiter in eine Lodge in der Sarapiqui -Region, als Zwischenstation zur Karibik. Die Küste mit ihren Stränden und Parks steht danach auf dem Programm: Pura Vida :-)

Und sobald es geht, gibt es auch Fotos. Vom Kayak -Fahren werde ich Bilder von den beiden Mädels bekommen, denn ich hatte natürlich keine Kamera mit im Boot auf dem Fluss mit reißendem Hochwasser. Und von dem Krokodil, das wir auf einer Sandbank gesehen haben, und Brüllaffen und jede Menge bunter Vögel! Und aus dem Urwald und von der schönen Landschaft um die Lodge herum gibt es viele Fotos von mir, die auf die Cloud warten. Es lohnt sich also, weiter das Blog zu lesen :-)

Und hier weitere Fotos aus Boca Tapada :
https://goo.gl/photos/8J6WLvsZhsCBybqX7

Im Regenwald

Ich bin eine Station weiter in Boca Tapada. Das liegt ganz im Norden von Costa Rica dicht am Grenzfluss zu Nicaragua - mitten im Dschungel. 30 km sehr holprige Schotterstraße vom letzten "größeren" Ort aus. Tolles Plätzchen für 2 Nächte, Natur pur, kein Rummel, anders als in La Fortuna - Arenal.

Heute Nacht und dann ab Spätvormittag hat es stark geregnet und gewittert. Darum habe ich den Vulkan auch nicht mehr zu sehen gekriegt, aber ich habe noch viel andere vor mir. Immerhin war es morgens recht trocken, da bin ich gleich in den Nationalpark Arenal gefahren und habe eine schöne zweistündige Wanderung durch Regenwald hin zu alte Lavafeldern gemacht. Der Vulkan selbst hat sich total verhüllt. Immerhin hatte ich ihn tagszuvor wenigstens zu 60 % gesehen. Der NP selber ist von den Wegen und Infos her in schlechtem Zustand. Gepflegte Wanderwege kann man ansonsten außerhalb des NP bei privaten Anbietern buchen. Überhaupt ist La Fortuna - Arenal ein totaler touristischer Hotspot: Disneyland mit Vulkan als Kulisse. Das hat mit wenig gefallen. Die Lodge war aber toll und sehr schön gelegen am Fuß des unsichtbaren Vulkans. Mittags bin ich dann wieder in strömendem Regen hierher weiter gefahren. Das Auto eigene GPS hat gestreikt, erkannte weder Ziel noch Strecke. Auch Mobilfunk war gestört. Liegt an den dicken Wolken mit Starkregen, sagte man mir an der Reception. Das GPS hat aber einfach eine schlechte Karte, werde ich monieren, und demnächst mit meinem Smartphone plus Here Maps versuchen. Jedenfalls bin ich ganz wie früher nach Karte und mit Durchfragen durch die sonntägliche Pampas gefahren! Der Mann an der Reception hatte mir sogar noch eine Route auf Papier aufgemalt, wenn das kein Service ist! Hat auch geklappt.

Hier werde ich wohl auch endlich etwas mehr fotografieren können. Beim Autofahren geht es gar nicht, schon allein wegen des Schaltens. Anhalten geht auch schlecht, außer in Ortschaften, und da ist kein Blick. Am Straßenrand verläuft hier meist ein tiefer Graben, um das viele Wasser abzuleiten. Es gibt keine Banquette, oft ist der Graben zusätzlich bis an den Asphalt ausgespült. Da sollte man besser nicht hinein geraten, ist oft mehr als 50 cm tief. Fotografieren geht also vorerst nur am jeweiligen Zielort, bis ich etwas Besseres rausgefunden habe.

Mal sehen, wann ich diesen Text hoch geladen bekomme, das Internet hier draußen (Es GIBT!) ist etwas schwächlich. Aber es gibt so wahnsinnig viele neue Eindrücke, dass ich gerne mal damit pausiere und einfach in Ruhe die Ruhe genieße. Das ist doch das Schönste beim Reisen: Das Fremde an sich ran lassen und das Neue aufnehmen. Es gibt hier so viele neue Eindrücke - Costa Rica ist zwar ähnlich wie die mir bekannten südamerikanischen Länder, aber doch auch wieder sehr verschieden, eigen und schön, "medioamerica" eben!

Heute viel REGEN im Regenwald! Fotos gibt es erst später.

+++



Jetzt ist später: ES GIBT FOTOS !

Zunächst mal die vom Arenal:

Da, wo die Wolken am dicksten sind, ist meist der Vulkan Arenal versteckt. Der See ist der Lago Arenal, ein wenig reizvoller Stausee. Die freundlichsten Fotos stammen vom Frühstücken in meiner Lodge. Auf einem der Fotos ist auch die Cabin am Rande zu sehen. Zur Erinnerung: Es hatte aus Kübeln gegossen am Arenal!

Samstag, 21. November 2015

Fahrt durch die Wolken

Das war heute spannend, obwohl eigentlich viel zu wenig passiert ist!
Die Übernahme des Mietwagen beim Hotel war sehr kundenfreundlich und unkompliziert. Alle Autos der Firma Adobe Car Rental sind mit einem Navigationsgerät ausgestattet, so dass ich mir über Offline-Karten keine Gedanken machen muss. Außerdem wird einem ein Handy mit lokaler SIM-Karte samt Standard-Guthaben zur Verfügung gestellt, so dass ich die am Vortag gekaufte eigene SIM-Karte fürs Handy vorerst gar nicht brauche, auch gut. Hat nicht viel gekostet. Dann gab's noch eine prima Einführung ins rechte Verhalten bei Not- und Unfällen, Werkzeug usw, alles bestens. Ich konnte starten, mit ein paar Pullen Wasser im Kofferraum.

In San Jose musste ich dann gleich den Härtetest machen, nach einer Übungsrunde auf dem Hotelparkplatz: wieder mit Schaltgetriebe fahren, schrecklich... Es ging mitten durch die City, also durch Downtown San Jose. Zuletzt hatte ich solch eine Erfahrung in Neapel und Palermo. Grundregel: auf den Vordermann achten, damit klappt alles. Übrigens ist der Verkehr in Downtown SJ eher ruhend als fahrend, dauert schon eine Weile, bis man raus kommt. Da bin ich auch nochmal quasi durch die Markthallen gefahren, war ich gestern schon mit der Citytour. Da wäre ich gerne mal zu Fuß rumgestrolcht!

Die Sonne schien, es war heiß, das Auto zwar klimatisiert, aber in Costa Rica fährt jeder mit offener Seitenscheibe, habe ich mir auch angewöhnt. Man winkt sich so beim Vorfahrtgeben und Einfädelnlassen zu. Klappt alles prima. Lenken tut man aber nur mit einer Hand, da die andere ständig am Schaltknüppel im Einsatz ist. Das bleibt dann auch während er ganzen Fahrt so.

Eine vierspurige Autobahn gibt es nur bis kurz hinter den Airport, 15 km vor der Stadt. Danach ist es eine breitere Landstraße, solange man im fruchtbaren und dicht besiedelten Tal von San Jose ist. Nach 30 km geht es dann nordwestlich ab in die Berge Richtung Vulkan und Nationalpark und See Arenal. Dicht bei San Jose ragt der Vulkan Poas in die Höhe; er war aber in Wolken gehüllt. Überhaupt ist Costa Rica und besonders der Gebirgszug in der Mitte durch und durch vulkanisch. Obst und Gemüse gedeiht prächtig auf der dicken Schicht Vulkanasche. Da wo die Straße verbreitert wurde, konnte man das gut sehen. Von Verbreiterung war in den Bergen allerdings nichts zu merken: eine schmale, sehr kurvenreiche Straße mit steilen Anstiegen und Gefällen, ca. 75 km. Es wurden aber einige Kilometer mehr, da die normale Straße nach Arenal bald schon gesperrt war: eine Brücke war weggespült worden. Das Thema wäre eine eigene Story wert, denn ich hatte davon schon tagszuvor gehört.

Alternative: Zurück oder ein Stück weit einen ruppigen Feldweg zu fahren, steinig und ausgewaschen, quer über einen Höhenrücken, um die andere Straße von San Jose nach Arenal zu erreichen, die einen weiten Bogen macht. Die Polizei meinte, ich hätte doch ein tolles Auto und könnte mich ruhig auf diese wilde Piste wagen. Von der Fähigkeit des Fahrers, an der ich durchaus Zweifel hatte, war keine Rede... Jedenfalls konnte ich so gleich den 4x4 Drive testen. Ein weiteres Fahrzeug folgte mir, andere drehten um. Nun ja, was soll ich sagen: Ich bin heil durch gekommen, war letztlich gar nicht so schlimm. Dann ging es also auf der Alternativroute weiter, sehr kurvenreich bergauf, bergab, mit zahllosen PKW und LKW, da dies nun die einzige Verbindung nach Arenal ist. Für 20 km bräuchte man da knapp eine Stunde. Statt erwarteter 2,5 Stunden war ich insgesamt fast 5 Stunden unterwegs, bis ich mein Ziel erreicht hatte. Oben in den Bergen war keine Sicht, alles in Wolken, auch die Straße, die also teilweise im Nebel verlief. Aber wenigstens war es trocken - und warm. Hier ist es immer warm, tolle Gegend :-)



Bin ziemlich k.o. endlich in Arenal bzw. La Fortuna (so heißt die Ortschaft) angekommen. Tageslicht ist bald nach 17 Uhr vorbei, dann wirds rasch dunkel. Wenn man um halb vier nachmittags ankommt, bleibt nicht mehr viel Zeit. Für einen Wasserfall hats noch gereicht. Bilder folgen später. Denn dann fiel das Wasser auch aus Kübeln vom Himmel: Ein kräftiges Gewitter hielt mich auch zum Essen in der Lodge. Ist aber sehr komfortabel hier. Was es sonst von Arenal zu berichten gibt, folgt morgen. Denn einen halben Tag habe ich hier noch Zeit. Jetzt geht es zeitig in die Heia, denn man muss früh raus (Sonnenaufgang kurz nach 6 Uhr), wenn man den Tag nutzen will. Drum gibts auch früh Frühstück.


Nationaldenkmäler

Gestern gab es noch eine sehr interessante Stadtrundfahrt mit Besichtigung des Nationaldenkmals, Nationaltheaters*)  und des Nationalmuseums. Ein paar neue Fotos finden sich im Album von gestern. Das Essen abends war großartig. San Jose hat mir gut gefallen. Das Hotel lag einfach genial zentral.
Jetzt geht es mit dem Auto ab in die Berge zu den Vulkanen!

*)  Ich habe eben noch 2 Fotos hinzugefügt, um den Eindruck zu verbessern. Auf der Bühne wurde gerade geprobt. Die Außenaufnahme des Nationaltheaters ist leider nicht scharf, das hat der strömende Regen verhindert.
Die kleine indianische Goldfigur (Nationalmuseum, da gab's massig Gold und andere Kunstwerke zu sehen) stellt einen Puma dar, bei den Völkern Mittelamerikas genauso verehrt wie in Südamerika.

Freitag, 20. November 2015

Angekommen in San Jose

Es ist Freitag Mittag und sehr heiß. Nachher wird es wohl gewittern. Nach einer kurzen, aber erholsamen Nacht bin ich nach dem Frühstück zu Fuß losgezogen, San Jose zu entdecken, zumindest die City. Ich wurde etwas an Brasilien erinnert, speziell an den wilden Nordosten. Überall herrscht quirliges Leben, sehr bunt und laut, aber nicht hektisch. Die Marktstände um den Parque Merced sind so bunt, wie ich es in Manaus erlebt habe. Dort war es aber sehr viel hektischer. Hier ist es gelassener, auch wenn der Verkehr brummt. Bin gespannt, wie ich  mich da morgen bewähre, aus der trubeligen Großstadt raus. Diese lateinamerikanische Buntheit und Offenheit gefällt mir. Bisher komme ich mit Englisch und Händen und Füßen gut durch :-) So langsam realisiere ich auch die Zeitumstellung und wundere mich nicht, wenn ich jetzt mittags müde werde. Macht doch nichts! Also ich bin bestens in San Jose und dem schönen Costa Rica "angekommen" und freue mich des Lebens hier! Gleich mache ich noch eine große Stadtrundfahrt, um noch ein wenig mehr mitzukriegen.

Der lange Flug war schon eine Schlaucherei, und zwar speziell das Umsteigen in Houston. Zurück muss ich da leider wieder lang, aber das mache ich nie wieder. Die US-Einreise-Prozedur ist die pure Schikane. Fast 3 Stunden haben die endlosen Schlangen von Einreisenden gedauert, bis man an teilweise nur 3 Schaltern abgefertigt wurde. Für jede einzelne Person mit Finger-Scan, Gesichtsscan usw. braucht es ca. 3 - 4 Minuten. Das zieht sich dann. Ich habe den Flieger nach San Jose dann so gerade noch erreicht beim allerletzten Aufruf, obwohl ich 3 Stunden Zeit zum Umsteigen hatte. Reicht nicht. Es hat auch nichts mit dem derzeitigen Terror zu tun, denn die Prozeduren als solche sind seit langem unverändert. Die Amis stehen wohl eher auf dem Standpunkt, dass man sich die Einreise, und sei es auch nur zum Umsteigen, durch langes und geduldiger Anstehen (sagen darf man eh nichts, nützt auch nichts, eher das Gegenteil) "verdienen" muss. Die Warteschlange umfasste geschätzt 400 Personen.

Vorher und danach ist aber alles wie am Schnürchen. Auch das Abholen in San Jose durch einen freundlichen Tico  mitten in der Nacht war nett und unkompliziert. Vorher habe ich im Flugzeug von Frankfurt nach Houston noch dieses geschrieben:

Es ist Donnerstag, 18. NOVEMBER, nachmittags. Ich sitze seit 3 Stunden im "Dreamliner" von United Airlines und habe gerade deren grottenschlechten Lunch gehabt: Inhalt gerade noch akzeptabel, Darreichung undiskutabel. Der Kaffee schmeckt nach Desinfektionsmittel. Ein Ersatzbecher roch und schmeckte genauso scheußlich. French Coffee - ogott. Da bieten die Airlines Richtung Osten aber eine ganz andere, viel bessere Qualität der Verpflegung und des Service.

Gut 7 Stunden sind es noch bis Houston. Ich fliege in einem endlosen Abend. Bis zur Landung wird es nicht dunkel. Also der Sonne hinterher. Das schöne Flugzeug ist nicht voll besetzt. Ich habe drei Sitze für mich alleine. Das ist doch mal was. Die Scheiben werden auf Knopfdruck stufenlos durch Polarisieren verdunkelt, chic. Ich werde mich gleich zur Ruhe begeben. Schlafen und Dösen ist das Beste, was man auf einem solch langen Flug tun kann. Und fast im Liegen zu schlafen auf einer ganzen Sitzreihe ist ein Luxus, den man sonst nur in den teuren Klassen hat :-)

So, bin wieder im Heute, Freitag, 12:05 Ortszeit. Wie das mit dem Hochladen von Fotos klappt, muß ich noch sehen. Das Internet im Hotel hier ist zwar gut, aber nicht allzu schnell. Bin gespannt, wie es anderswo ist. Die neue SIM-Karte, bereits gekauft, muss ich auch noch ausprobieren. Geht halt nicht alles auf einmal. Das neue Land mit seinen Menschen live zu erleben und dabei viel zu fotografieren, ist mir wichtiger. Alles andere findet sich dann auch noch.

So, die Fotos von eben sind tatsächlich schon bei Google zu finden über diesen Link:
https://goo.gl/photos/6fo8UXn6iTGMpzqDA

z


Das wird wohl die einfachste Methode sein :-)
Ihr könnt auch direkt unter meinen Google Fotos schauen, was da jeweils Neues zu finden ist. Ich teile das über Google+ mit.

Sonntag, 15. November 2015

Ab in den Süden

Bei dem stürmischen und nassen Novemberwetter heute wächst das Bedürfnis doch sehr, in angenehmere Gefilde zu reisen. Costa Rica - das Land immerwährenden Frühlings, - na ja, regnen tuts da auch (noch), aber das sollte allmählich mit dem Ende der Regenzeit aufhören, und die Temperaturen stimmen schon:

Ich reiche hier noch den zweiten Teil der Route nach, vom Norden Costa Ricas über die Grenzstation Penas Blancas nach Süd-Nicaragua, unter anderem mit den Stationen Isla Ometepe, Granada und Leon. Von Managua aus geht es dann wieder heimwärts, rechtzeitig vor dem Weihnachts-Ansturm.


Allmählich spüre ich ein Kribbeln im Bauch. In den nächsten Tagen gehts ans Packen. Mittwoch Abend per Bahn nach Frankfurt, Donnerstag Mittag Abflug über Houston nach San Jose, Costa Rica. Ankunft am Freitag 0:57 Ortszeit. Uff, das wird ein langer Tag mit 7 Stunden Zeitverschiebung...

Mittwoch, 4. November 2015

Vor dem Start

Wieder einmal rückt eine großen Reise näher. Heute in zwei Wochen geht es mit der Bahn  nach Frankfurt zum Flughafen. Von dort ist am nächsten Tag der Abflug nach "Amerika". Zunächst geht es nach Houston / Texas, um dann gleich weiter zu fliegen (nach den Formalitäten der Immigration) nach San Jose, Costa Rica. Das ist mein diesjähriges Ziel: Mittelamerika.

Ich will eine Rundreise im Mietwagen durch Costa Rica und das südliche Nicaragua machen. Vor allem Naturparks, Vulkane, Urwald-Lodges werde ich besuchen. An die schönen Küsten an der Karibik ebenso wie am Pazifik komme ich natürlich auch. Trotz aller Vorplanung und Vorbereitung wächst die Spannung, wie es denn wohl werden wird. In Lateinamerika bin ich noch nicht alleine mit dem Auto unterwegs gewesen. In Costa Rica soll es nun was werden. Es ist kein Geheimtipp mehr, denn dieses kleine mittelamerikanische Land gehört inzwischen zu den touristischen Hotspots in Lateinamerika. Hoffentlich wird es nicht zu trubelig. Ich bin gespannt und lasse mich überraschen.

Nicaragua verspricht einiges mehr an Ursprünglichkeit, obwohl besonders der Süden mit dem Nicaragua-See und der Insel Ometepe zu den touristischen Highlights gehört. Offenbar bietet sich der Abstecher nach Nicaragua von Costa Rica aus an. Viele Tourveranstalter haben das so im Programm. Auch in Nicaragua werde ich allein mit dem Mietwagen unterwegs sein. Die haben dort wie auch in Costa Rica 4x4 - Antrieb wegen der Schlaglöcher und eventuell Überschwemmungen auf den Straßen. Ich werde zudem einige Schotterpisten benutzen müssen, sonst komme ich gar nicht in die etwas abgelegenen Reservate und Lodges.

Ein Höhepunkt wird ein Besuch am und im Corcovado Nationalpark im Südwesten Costa Ricas sein. Dort muss dann einige Tage das Auto in Sierpe abgestellt werden, und es geht weiter mit dem Boot. Ein kleines Abenteuer winkt! Und so sieht die Route im Groben in Costa Rica aus (Nicaragua-Route folgt), - nicht alle konkreten Ziele sind auf Google Maps darstellbar. Davon werde ich dann im Verlauf der Reise erzählen. Hach - die Vorfreude ist die schönste Freude!