Freitag, 11. Dezember 2015

Masaya - raucht und faucht

Ein Tag voller Gegensätze, morgens noch das liebliche Granada, dann zum Vulkan -Gebiet von Masaya, weiter durch die Hauptstadtregion von Managua und schließlich nach einer langen Fahrt durch trockenes Farmland nach León. León ist wirklich ein krasses Gegenstück zu Granada!

Der Vulkan war klasse. Zwar stimmt manches in den (aktuellen) Reiseführern nicht: Es gibt weder eine Straße rund um den Krater noch Wanderwege rundrum. Die Zufahrt ist nur aus Richtung Managua beschildert und eigentlich möglich, das sollte auch vermerkt werden. Man muss also wieder ein Stück zurück fahren. Dann führt nach dem Park-Eingang eine Straße zum sehr gut gemachten Info-Center und weiter hinauf an den Rand des derzeitigen Hauptkraters. Sehr imposant, wie der raucht und stinkt und faucht! Weitere Wege sind gesperrt, nur einer führt hinauf zu den höher gelegenen alten Kratern, die zwar weitgehend zugewachsen sind, von wo aus man aber einen fantastischen Rundblick hat, zur Masaya Lagoon und auch zum weiter hinten liegenden viel höheren Mombacho. Touristisch war wie erwartet kaum etwas los, aber einige Ranger standen für Informationen (und zur Sicherheit) bereit, alles sehr gut gemacht. Ich bin hinauf gewandert, habe alles besehen und über den recht aktiv und unheimlich wirkenden Vulkan Krater gestaunt. Einige Bilder zeigen den Blick direkt ins "Höllenloch". Dennoch fliegen dort Vögel herum!



Die Weiterfahrt zeige mir die dicht besiedelte Region um die Hauptstadt Managua, wirkte alles recht imposant und großflächig, Hochhäuser gibts nicht. Aber sehr moderne Einkaufszentren, Produktionsstätten, Handel und Gewerbe usw.. Google Maps führte mich sehr gut eine sonst kaum zu findende (weil nicht ausgeschilderte) Umgehungsstraße direkt zur Nic-12, die mich nach weiteren 80 km nach León brachte. Die Strecke war recht eintönig, weil trockenes Weideland mit Hügeln und Büschen das Landschaftsbild beherrschten. Hier sitzen wohl die Rinderbarone.

León - ja León! "Sehr verschieden" sagte man mir als Vergleich zu Granada, und das ist höflich und richtig formuliert. Eigentlich wirkt die Stadt recht herunter gekommen bzw. noch gar nicht aufgestiegen, der gerühmte koloniale Charme blättert reichlich ab. Dominant sind diverse Kirchen und die Kathedrale natürlich, die die Mitte der Stadt prägt. Dann ist da noch das Revolutionsmuseum und jede Menge morbider Revolutionskult mit Denkmälern und Fahnen: Che Guevara und Sandino. Wirkt eher muffig. Auch sonst hat das Stadtbild außer buntem Treiben nicht viel zu bieten. Eigentlich kann man hier nach einer Nacht gleich weiter fahren. Heute wird hier wieder einmal das Fest der Maria Conception gefeiert mit Altären, Umzügen und Ballerei. Ich habe den Eindruck, das ist das eigentliche Weihnachtsfest in Nicaragua, es dauert den ganzen Dezember...

Morgen geht es mit einem Tagesausflug zum Cerro Negro Nationalpark und danach zum Strand am Pazifik, lasst euch überraschen, wie ich mich überraschen lasse. Übernachten werde ich dann wieder im Hotel Mercedes Best Western León, wohl dem einzigen wirklich guten Hotel mitten in der Stadt. Leitungswasser ist hier zum ersten Mal auf meiner Reise nicht trinkbar!

Und hier geht es zu den Bildern von heute:
https://goo.gl/photos/LsQUf2g6x3S9Dert9

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